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– April 2011 –

Samstag, 2. April 2011

Nachdem Strom und Bäche vom Eise befreit – und auch die letzten US-Kampfjets von Himmel gefallen – sind, wagten wir uns gestern nochmal in die tiefe Eifel.

 

Was üben Baugerüste doch für eine Anziehungskraft aus!

 

Was üben Baugerüste doch für eine Anziehungskraft aus! In der Ferne waren emsige Arbeiter schon morgens in luftiger Höhe zu erspähen, und in mir wuchs der Wunsch, es ihnen gleichzutun. Also nicht das Arbeiten, sondern das Hochklettern. Der Granusturm war’s zwar nicht gerade, aber ein erhabener Blick ins Kylltal ist auch nicht zu verachten.

 

An dieser Stelle teilt sich die Menschheit grob in zwei Gruppen: Die, die oben stehen, bekommen ein Pano, und die, die unten stehen, bekommen eine Panik.

 

PANORAMA Gerolstein Kylltal

 

 

Auch der Rest von Gerolstein ist seit Monaten eine Baustelle. Es rächt sich eben, wenn man’s zu lange schleifen lässt. Wie das Ergebnis wohl aussehen wird? Denn es geht die Sage, dass man in der Eifel einfach nicht schön bauen könne …

 

Es geht die Sage, dass man in der Eifel einfach nicht schön bauen könne ...

 

 

Bedarf an umfangreicher Renovation hat neben Straßen, Fußgängerzonen und alten Krankenhäusern auch der Bahnhof. Es heißt, dieser solle demnächst umgestaltet werden. Ein Eldorado für Freunde des Verfalls und höchste Zeit, noch ein paar Impressionen der Vor- und Nachkriegsarchitektur auf CCD-Sensor zu bannen.

 

Bahnhof Gerolstein - Eldorado für Freunde des Verfalls

 

 

Weitaus moderner als der Bahnhof sieht zur Zeit die Ruine der Löwenburg aus: Statt grau verwittert und efeuumrankt erstrahlt das alte Gemäuer neuerdings sandgestrahlt in warmen Apricot-rosé-Tönen. Ein paar der Mauern, die seit Jahrzehnten/Jahrhunderten nicht mehr sicht- oder greifbar waren, werden nun freigelegt oder wieder hochgezogen; wie ich vermute und hoffe, auf Grundlage alter Baupläne.

 

Ruine der Löwenburg Gerolstein runderneuert

 

 

Auch hat der Kapitalismus Einzug gehalten: An der Nordseite gewährt nun ein fest installierter Feldstecher gegen Einwurf eines erklecklichen Betrages Münzgeld den Blick in die Ferne. So kann man zum Beispiel den zahlreichen Freeclimbern an der Hustley gegenüber beim Hochklettern und Runterfallen zuschauen.

 

Ich konnte es nicht entdecken, doch es hieß lange Zeit, dass sich in der Steilwand irgendwo ein Blechschild befinden soll: »Radfahrer bitte absteigen!«

 

Kletterfelsen Hustley Gerolstein: "Radfahrer bitte absteigen!"

 

 

Die fast alpinen Hänge der Hustley habe ich nie bestiegen; ich habe es noch nicht einmal probiert. (Der Aufstieg ist echt steil! Außerdem kann man von der anderen Seite fast ebenerdig bis ranfahren …) Auf den Auberg jedoch bin ich schon mehrmals gekraxelt, wie berichtet.

 

Und auch die Munterley habe ich einmal bezwungen, über die gefährliche Südroute! Ich war damals, vor 20 Jahren, mit einem Freund eigentlich über die serpentinenartigen Waldwege unterwegs hinauf aufs Hochplateau, wie es jeder tut. Doch leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort. Und mit der Tat erst recht: Der Frage »Kann man da eigentlich auch anders hinauf?« musste umgehend nachgegangen werden. Also stiegen wir geradenwegs zunächst durchs Gebüsch, kamen dann an der großen Höhle vorbei und befanden uns schließlich in einer steilen Wand aus unbarmherzigem Dolomit. Nach den ersten Schritten/Klimmzügen war mir klar: Runter komme ich da nicht mehr! Jedenfalls nicht am Stück. Also weiter aufwärts.

 

(Erwähnte ich es bereits? Ungeplant wie wir unterwegs waren, hatten wir adäquates Equipment natürlich nicht dabei. Unsere Bergsteigerausrüstung bestand aus TÜV-ungeprüften Jeans und nicht-GS-zertifizierten Turnschuhen. Dafür trugen wir hübsch gebatikte T-Shirts … )

 

Kurz: Wir waren stolz und heilfroh, unversehrt oben angekommen zu sein. Doch Stolz und Freude hielten nicht lange an: Denn zufällig genoss der damalige Vorsitzende der Ortsgruppe des Eifelvereins dort oben die Aussicht ins Kylltal. Er nahm uns unverhoffte Alpinisten umgehend in Empfang und machte uns so richtig schön rund. Was wir in dem Naturschutzgebiet nicht alles für Orchideen hätten zertrampelt haben können etc. pp.

 

Verbotener Aufstieg auf die Munterley über die Südroute

 

 

Doch eigentlich war ich ja noch auf der Löwenburg zugange:

 

An der Südseite übertrieben die Restauratoren es: Die Empore in der Rundung der ehemaligen Schlosskapelle wurde ebenerdig ausgeschachtet, so dass man nun nicht mehr über die Mauer schauen kann. O.K., die Gefahr, dass kleine Jungens dort unbedacht Steine runterschmeißen, ist damit abgemildert. Aber Heranwachsenden ist der Ausblick zum Haus ihres Jugendschwarms nun auch verbaut …

 

Um den nötigen Ausblick zurückzugewinnen, könnte man nun wie einst in »Gesprengte Ketten« vorgehen, nur umgekehrt: Die Kriegsgefangenen um Steve McQueen buddeln sich in dem Film einen Tunnel in die Freiheit; natürlich heimlich. Damit die Aufseher von der Buddelei nichts mitbekommen, wird der Abraum des Tunnels portionsweise in den Hosentaschen nach draußen transportiert und das Bein entlang auf den Hof rieseln gelassen. Doch anders als im Film sollte die Erde auf der Löwenburg nicht unauffällig verteilt werden, sondern zentral an der Rundung abgelagert werden, auf dass schon in wenigen Jahrzehnten dort wieder ein adäquater Ausguck aus Erdreich entsteht!

 

 

Dienstag, 5. April 2011

Nach langer Zeit war ich heute nochmal körperlich tätig, also mit Anstrengen und Schmutzigmachen und so: Eine befreundete Familie ist schon seit einiger Zeit weitgehend in Eigenleistung an ihrem neuen Domizil am Prasseln. Heute half ich dabei mit, ein paar Wände zu farblich zu gestalten.

 

An das Streichen in der letzten Wohnung habe ich schlechte Erinnerung: Hatte ich doch damals die Decke partout nicht deckend gestrichen bekommen. Beim fünften Überstrich verriet man mir, dass es sich um Rollputz handele – der decke nicht und das sei auch gar nicht erwünscht …

 

Diesmal ging es wieder um eine malerische Spezialität – jedenfalls für mich Weiße-Dispersionsfarbe-auf-Rauhfaser-Aficionado: Nämlich um eine Farbe, deren genaue Bezeichnung ich vergessen habe …, in der sich aber feine Sandkörnchen befinden und die auch nicht bequem aufgerollt werden darf, sondern mit schwingendem Kreuzstrich in die Wand massiert werden muss. Das geht hübsch in Arm und Schenkel. Naja, wieder ein bisschen Guthaben auf dem Karmakonto!

 

Malerarbeiten

 

 

Mittwoch, 6. April 2011

Straßenmusik ist die Pest. Und diese Position ist nicht verhandelbar! Wobei …: Es gibt Ausnahmen. Wenn nämlich die Qualität des Dargebrachten so ist wie bei der australischen Kombo »The Wishing Well«Folge mir! Ich bin ein Link! (externer Link), die mich eben mit einem Gratiskonzert frei Haus beglückte.

 

The Wishing Well - Band aus Australien

 

 

Während abends die Studenten draußen von Kneipe zu Kneipe shuttleten, hielten einige ältere Semester bei (zu) heißem Tee im Egmont die Stellung.

 

Ältere Semester bei Tee und Zeitung

 

 

Donnerstag, 7. April 2011

Bekommt man draußen im weiten Land eigentlich etwas mit von den vermeintlich verlustiggegangenen Brennelementekugeln aus Jülich? Irgendwem fiel jetzt ein, dass das Forschungszentrum Jülich doch einst klein als Kernforschungsanlage angefangen hat, und nun wurde berechtigterweise gefragt, wo die verstrahlten Kugeln von damals denn alle gelandet sein mögen.

 

Der Verbleib der 2285 radioaktiven Brennelementekugeln gilt zwar inzwischen als geklärt, allerdings kam nun auch zutage, dass die weißen Kugeln aus dem Kugelbrunnen in der Mitte der Adalbertstraße aus dem Jülicher Forschungszentrum stammen. Krass: Seit über 35 Jahren liegen die Dinger für jedermann und seine Frau ersichtlich in der Aachener Einkaufsstraße!

 

Aber keine Angst, obwohl die Kugeln voller Atome sind, strahlen sie nicht …

 

Verlustiggegangene Brennelementekugeln aus der Kernforschungsanlage Jülich - Vorsicht, voller Atome!

 

… mehr?!

 

 

Freitag, 8. April 2011

Magnolien vor dem Aachener Dom

 

Während ich in der Nachbarschaft unterwegs war, um ein paar Frühlingsimpressionen zu erhaschen, traf ich einen jungen Herrn und sein Gefolge, der eine Vorliebe für Bagger – korrekt: Allzweckbaumaschinen – hegt wie andere Leute für Baugerüste.

 

Bagger fahrn!

 

 

Samstag, 9. April 2011

Da will man der fast vergessenen Firma Microsoft nochmal eine Chance geben. (Für die Jüngeren: Microsoft war früher mal das personifizierte Böse – so wie heute Google, Facebook und Apple). Und was macht sie? Spielt FDP und vergeigt es! Was war passiert: Die automatische Update-Funktion von Windows informierte mich, dass eine wichtige Aktualisierung zum Download und zur Installation bereitstünde.

 

Ha, was wichtig ist, entscheide immer noch ich!

 

Und tatsächlich, bei der mords relevanten Neuerung handelte es sich bloß um den Internet Explorer 9. Nun, schlimmer als die Versionen 1 bis 8 kann die neueste Variante eigentlich nicht sein, dachte ich; also installierte ich das Teil.

 

Wie es jeder vernunftbegabte Mensch tun sollte, surfe ich üblicherweise mit Opera. Nur wenn eine Website nicht anständig programmiert ist und daher nicht gescheit angezeigt wird, wähle ich den Firefox. Und in gaaanz seltenen Fällen greife ich zum Internet Explorer. Es waren also eher akademische Gründe, die mich antrieben. Das Programm an sich scheint sogar ganz in Ordnung zu sein. Allerdings bekomme ich seit dem Installieren eigenartige Fehlermeldungen geliefert, die bescheuerter kaum sein können: Wenn ich eine Desktopverknüpfung doppelklicke, fragt Windows Vista mich ernsthaft, ob ich diese Datei auch wirklich öffnen möchte; sie könne nämlich eventuell Schaden anrichten!

 

Windows-Sicherheitswarnung: "Möchten Sie diese Datei öffnen?" - Ja, will ich!!!

 

Falls jemand das gleiche Problem – und besser noch: dessen Lösung – hat: Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar! (Soviel vorweg: Google weiß es nicht.)

 

 

Montag, 11. April 2011

Tagsüber sieht es in der abgebrannten Nikolauskirche übrigens so aus:

Nikolauskirche tagsüber innen

 

Nachts von außen so:

Nikolauskirche nachts außen

 

(Oh, ein Baugerüst mit Aussicht, nachts und ganz allein … – Aber halt, ich bin zu alt für diesen Scheiß!)

 

 

Dienstag, 12. April 2011

Na herzlichen Glückwunsch, die kleine INEShttp://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Bewertungsskala_für_nukleare_Ereignisse aus Japan ist heute 7 geworden …

 

 

Gestern war ich dann auch mal auf einer dieser nun wöchentlich stattfindenden Anti-AKW-Demos am Elisenbrunnen. Auch einen Monat nach Fukushima findet sich immer noch eine recht stattliche Anzahl von Teilnehmern zu diesem Ritual ein. Deren Engagement für den sofortigen Ausstieg ist zwar bewundernswert – aber unnötig: Denn dass es mit der Kernkraft nicht so weitergehen kann wie bisher, hat mittlerweile auch der Dümmste erkannt. Sogar die FDP.

 

Es ist darüberhinaus sehr fraglich, inwiefern Vuvuzelagetöse und Trillergepfeife in der Aachener Innenstadt etwas gegen die Strahlung im fernen Japan ausrichten kann. Wie wäre es denn, wenn die trötenden Leute ihre Zeit nutzten, um feste nachzudenken oder zumindest ein Physikstudium zu beginnen, um zu klären, wie Stromerzeugung und -speicherung anderweitig gesichert werden könnten – bezahlbar, sozialverträglich, landschaftsschonend, astrein, ressourcenorientiert, geländegängig, basisdemokratisch, tageslichttauglich und bombensicher. Einfach nur »Raus!« zu blöken, ist mir zu einfach.

 

Anti-AKW-Demo am Elisenbrunnen

 

 

Abends gab es eine kleine Kletterwandeinweihungsunderstbesteigungsparty in der Monheimsallee. Wegen Blessuren, die ich mir gestern zugezogen haben muss, konnte ich mich leider nicht aktiv vertikal fortbewegen, obwohl ich schon mords professionell aussah, mit meinen getapeten Fingern … So harrte ich im sicheren Basislager aus und dokumentierte von unten die im Laufe des Abends steigenden alpinen Herausforderungen und mündlichen Prüfungen:

 

Kletterwandeinweihungsunderstbesteigungsparty

 

So eine Kletterwand im eigenen Domizil ist bestimmt keine schlechte Idee. Als Bauherr könnte man sich diese schicken bunten Griffe für Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zur körperlichen Erstarkung ins neue Treppenhaus schrauben, statt Rollputz zum Beispiel …

 

 

Freitag, 15. April 2011

Честит рожден ден тридесети, Ина!

 

 

Dienstag, 19. April 2011

25 Grad im Schatten, seit Wochen kein Tropfen Regen – dieser April macht seinen Job nicht! Ich weiß nicht, woran genau es liegt: an der Jahreszeit, am Heuschnupfen oder an den Medis dagegen. Ich hänge jedenfalls derzeit sowas von in den Seilen, ganz ohne Kletterwand, man glaubt es nicht. Und bin heilfroh, wenn ich vormittags die gröbsten Brocken weggeschafft habe, denn nachmittags starre ich nur noch apathisch in die Ferne. (Hat sich was mit Radioaktivität: Televisionäre Apathie trifft es eher!)

 

Was aber viel bedenklicher ist: Wegen der Jahreszeit, dem Heuschnupfen oder den Medis dagegen ist auch mein Appetit zurückgekehrt! Seit November hatte ich zehn Kilo abgenommen, nur durch etwas weniger essen, vor allem abends keine Kohlenhydrate. Doch neuerdings wickelt sich das Jo-Jo wieder auf …

 

Auch wenn ich mich bei 95 Prozent der Bevölkerung unbeliebt mache: Liebe Mutter Natur, wie wär es denn mal mit einem ornslichen feuchten Guss? Täte dem Boden gut. »Man muss auch an die Landwirtschaft denken.« (Loriot) Auch die Waldbrandgefahr – ja, richtig gelesen! – wäre gebannt. Aber all die altruistisch anmutenden Bedenken von Bauern und Förstern sind nur vorgeschoben: Ich will einen fetten Niederschlag vom Himmel in Form von Wassertropfen, der die Pollen so richtig aus der Luft wäscht. Von mir aus auch mitten in der Nacht. Meine Schleimhäute würden es danken. Und mein Monitor auch: Mehrmals täglich legt sich eine feine gelbe Staubschicht darauf.

 

 

Donnerstag, 21. April 2011

Alles Gute zum Geburtstag, Andrea!

 

 

Mittwoch, 20. April 2011

Oft aussagekräftiger als der eigentliche Artikel sind die Forumseinträge bei Spiegel-Online. Jedesmal, wenn es um eine Fernsehsendung geht, meldet sich allerdings mindestens ein Forist mit solch einem nichtssagenden Eintrag zu Wort: »Was bin ich froh, dass ich seit Jahren kein TV mehr schaue, denn den Fernseher habe ich damals verschenkt. Eine sehr gute Entscheidung!«

 

Ich habe schon mehrmals überlegt, mir einen Account dort zu verschaffen – und sei es auch nur, um ihm zu antworten: »Wenn du jetzt auch noch Deinen Computer verschenkst, wird das sogar die beste Entscheidungen Deines Lebens.«

 

 

Karfreitag, 22. April 2011

Happy 40th Anniversary, Neil!

 

 

Neues aus der Wirtschaft: Wie eine lukrative Freiluftinstallation zweier gestrandeter Einkaufswagen auf den Rabatten der Trierer Straße vermuten lässt, steht die Fusion von Netto und Norma unmittelbar bevor:

 

Die Fusion von Netto und Norma steht unmittelbar bevor.

 

 

In den Nachrichten brachten sie abends einen Bericht aus Jerusalem. Tausende Gläubige prozessieren dort jedes Jahr an Karfreitag die Via Dolorosa entlang; den Leidensweg, den Jesus Christus vom Amtssitz von Pontius Pilatus zum Hügel Golgota gegangen sein soll. Wir erinnern uns: ER musste sein Kreuz unter Schmerzen selbst zur Hinrichtungsstätte schleppen. (Zur hervorragenden Veranschaulichung siehe auch den entsprechenden Film »Die Passion Christi« vom alten Judenhasser Mel Gibson). Zu SEINEM Gedenken tun es IHM die heutigen Pilger dort gleich und legen diesselbe Strecke zur Grabeskirche zurück, ebenfalls mit einem Kreuz. Dieses Jahr fielen die Kreuze jedoch etwas kleiner aus: Es fing an zu regnen, und daher mussten etliche ihre Schirme aufspannen …

 

 

Samstag, 23. April 2011

Vergesst Krisen, Kriege und Katastrophen: Das beliebteste Thema der Medien in der Karwoche war, ist und bleibt die Karre. Daher hier ein Beitrag in loser Folge aus der Reihe »Der Benzinpreis im Wandel der Zeiten«:

 

Benzinpreise 23.04.2011

 

 

Aber egal, ein bisschen Luxus muss sein. Ab in die Eifel und fein machen für die Feiertage: Mit vier Frauen im Schuhparadies … – anschließend durften wir dafür aber spielen.

 

Mit vier Frauen im Schuhparadies Gerolstein … – anschließend durften wir dafür aber spielen.

 

 

Ostersonntag, 24. April 2011

Den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling nennt man Ostern. Und dieses hier wird eingehen in die Geschichte als eines der spätesten, heißesten und gelbesten:

 

Wenn Bäume Liebe machen, wird es schnell schmutzig!

 

Wenn Bäume Liebe machen, wird es eben schnell schmutzig!

 

 

Wir warten auf den Osterhasen. Ob er in der Büschkapelle ist? – Nachschauen!

 

Wir warten auf den Osterhasen.

 

 

In den späten Vormittagsstunden kam es dann im elterlichen Garten zu einem österlichen Wunder: Zehn Eier wurden versteckt, 30 gefunden!

 

Österliches Wunder: Zehn Eier versteckt, 30 gefunden!

 

 

Ostersonntagaktivität

 

 

Ostermontag, 25. April 2011

Osterspaziergang. An Blumen fehlt’s wahrlich nicht im Revier, die Sonne muss dieses Jahr keine geputzten Menschen dafür nehmen.

 

Blumen in Revier

 

 

 

Ist es schon wieder soweit? Die Wehrmacht macht jetzt wieder jeden zum Flakhelfer …:

 

Flakhelfer

 

 

In Kindertagen sammelten wir frühe Klettererfahrungen auf dem Felli, einem – wie wir fanden – »Berg«, der sich einst fernab von bebauter Zivilisation und nun an der Kreuzung von Moßweg und Burgweiher befindet. Heute würde der Felli gerade mal zum Bouldern in Absprunghöhe reichen – wenn man nicht sowieso Probleme wegen Hausfriedensbruchs bekäme.

 

Frühe Klettererfahrungen am Felli

 

 

Dienstag, 26. April 2011

Die dringendste Aufgabe nach Ostern ist – neben der Besänftigen des Cholesterinspiegels – die Sichtung der an den Feiertagen aufgenommenen Bilder: Es war nicht alles schlecht an der Analogphotographie!

 

 

Apropos Photos: Ich war noch nie im Hohen Venn, dem Hochplateau im deutsch-belgischen Grenzgebiet südwestlich von Aachen. Leider auch gestern nicht. Und gestern wäre die für eine ganze Weile letzte Gelegenheit gewesen, das artenreiche Naturschutzgebiet mit seinem Hochmoor zu besuchen, denn ein Brand hat weite Teile zerstört; Medien berichten von einem Fünftel bis zu einem Drittel der Fläche.

 

 

Mittwoch, 27. April 2011

Regen! Das gab auch mal Zeit: Den Zapfen in meiner Netzhaut wäre demnächst das Gelb ausgegangen.

 

 

Kommen wir nun zur Rubrik »Wertschätzung musikalischer Werke in Zeiten ihrer ausufernden Reproduzierbarkeit«:

 

Wo es nun schon so einfach geworden ist, Musikstücke technisch zigfach zu vervielfältigen, zu verbreiten und sich zu verschaffen, sollte man der sorgsamen Pflege seiner Musiksammlung umso mehr Zeit widmen; wie man es damals im finsteren Vinylozän etwa durch das wöchentliche Umsortieren der Plattencover getan hat (nach Alphabet, nach Jahr, nach Farbe … ).

 

Dass die an sich seelenlosen MP3-Files nicht irgendwo anonym auf der Festplatte rumtollen, sondern ordentlich benannt und in chronologischer Reihenfolge in Ordner sortiert werden, versteht sich wohl von selbst. Auch dass wir alle unsere Songs anständig mit ID3-Tags auszeichnen sollten, die über Künstler, Titel, Album und Jahr – die Vermessenen wagen es sogar, auch Genrezugehörigigkeiten festzulegen! – Auskunft geben, wurde an dieser Stelle bereits gefordert.

 

Wenn schon in Sekunden die über lange Jahre gewachsenen Œuvres im Gigabyteformat hin und her geschoben werden, sollte man sich allein zur Anerkennung der Leistung der Künstler die Mühe machen, sich eingehender mit ihren Werken auseinanderzusetzen. Im vergangenen Jahrhundert erarbeitete man sich zum Beispiel den genauen Wortlaut, die zentralen Aussagen und Strukturmerkmale eines Liedes, indem man den Text aufschrieb. Auch wenn das das dutzendfache Zurückspulen des Kassettenrekorders erforderte – und in Ermangelung ausreichender Englischkenntnisse zu faszinierenden Werken der fantastischen Literatur führte; nicht jedem ist es gegeben, ein fremdes Idiom auf Anhieb in Gänze zu verstehen.

 

Minilyrics-LogoHeutzutage ist diese Textexegese sehr viel einfacher: Es braucht kein Tonband, keinen Bleistift und kein Karopapier, sondern nur das Zusatzprogramm »Minilyrics«. (Und gegebenenfalls Google, um nämlich die Lyrics im Netz zu finden und nicht selber stenographieren zu müssen.) Dieses praktische Plug-in für Winamp und andere Audiodatenspieler blendet die Texte passend zum Lied ein. Wenn die Liedtexte noch nicht in der Datenbank vorhanden sind, kann man sie, wie gesagt mithilfe diverser Lyricsseiten im Netz, selbst eingeben und – jetzt kommt's! – auch passend zum Song synchronisieren, so dass der Text wie bei Karaoke zeilengenau mit der Musik mitläuft. Mitsingen erlaubt!

 

Die 14,95 US-$ für MinilyricsFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) sind gut angelegt: sie unterstützen die Weiterentwicklung des Programms, lassen das Erinnerungsfenster verschwinden und berechtigen zu kostenlosen Upgrades auf Lebenszeit.

 

Die nächste Stufe der Musikadoration wäre dann anschließend natürlich die werkgetreue Übersetzung der Texte ins Deutsche …

 

 

Donnerstag, 28. April 2011

Stimmt es eigentlich, dass Lispeln neuerdings zur Kernkompetenz im Anforderungsprofil der Arbeitsplatzbeschreibung von Sprechern in Radio und TV geworden ist? (F80.8 in der Klassifikation nach ICD-10) Wenn man sich Funk und Fernsehen – gerne auch Lokal- – zur Zeit einmal genauer anhört, kommt man zu keinem anderen Schluss. Bei süßen Dreijährigen mag das Scheitern an den Zischlauten ja als knuffig angesehen werden. Aber Leute, die mit viel Reden ihr Geld in der Öffentlichkeit verdienen, sollten s, sch, z und ch zu artikulieren wissen; es gibt hervorragende Logopäden da draußen, die machen's für Geld!

 

Ist da jemand der Meinung, ich echauffiere mich hier über Petitessen? – Richtig! Über die schrecklichen Stimmen, die artifizielle Sprachmelodie, den arroganten Tonfall und die näselnde Schwatzhaftigkeit gibt es demnächst eine eigene Abhandlung! Und über die grassierende Sprachschlunzigkeit von zugeschalteten Reportern oder Wettervögeln sowieso (»son bisschen Regen« oder »is ne ganz spannende Geschichte« oder »wirklich richtig interessant«).

 

 

Freitag, 29. April 2011

»Wie albern und verblödet uns der Gedanke, eine Königin zu haben, auch vorkommen mag …« (Lieutenant Frank Drebbin von der speziellen Spezialeinheit der Spezialpolizei), so nahmen wir doch heute an der Royal Wedding in London teil. Es gab ja eh kein Entkommen …

 

Bei Pomp, Fanfaren, Hosenbandorden, alberne Uniformen, berittener Garde, Kutschen auf der falschen Straßenseite, Millionen Union Jacks, grotesk unpraktischer Hutmode und Banknoten mit alten Frauen drauf werden eben auch eingefleischte Anhänger der Republik schwach. Gemeinsam mit ein paar Milliarden anderer Adelsexperten verfolgten wir daher protokollgemäß im Morning Suit die Hochzeit von Willi und Käthe in der Westminster Abbey. Natürlich wurden standesgemäß Scones mit Clotted Cream und Lemon Curd, Cucumber Sandwiches und Earl-Grey-Tea gereicht; jedenfalls bei uns!

 

The Royal Wedding mit Scones, Clotted Cream, Lemon Curd, Cucumber Sandwiches und Earl-Grey-Tea

 

(Angesichts der Medienpräsenz verspürte ich zeitweilig Lust, hoch zum Aachener Rathaus zu gehen, um zu schauen, welche armen Würstchen sich dort am heutigen Freitag ganz einsam und allein das Ja-Wort geben müssen.)

 

 

 

Three cheers and a tiger! Rule Brittania, Brittania rule the waves! Cheerio Miss Sophie! 

– Doch nun genug der Zeremonie.

Trauzeuge Thomas I. von Langens zu Gerolstein und Aachen, genannt Royal TL

 

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